November 21, 2024

Windkraft: Naturzerstörung im Reinhardswald beginnt – die Wahrheit des „naturverträglichen Ausbaus der Windkraft“.

Wenige Stunden nach erteilter Genehmigung für das Windindustriegebiet gefällte Buchen im Bereich der zukünftigen Standorte für Windkraftanlagen. Foto überlassen durch Anette Müller-Zitzke.

publiziert 04.02.2022, WE

——– 04. Februar 2022 —- Schicksalstage für den Wald ——–

Das Regierungspräsidium (RP) Kassel hat heute die Errichtung und den Betrieb von 18 Windkraftanlagen (WKA) im Forstgutsbezirk Reinhardswald in den Gemarkungen Oberförsterei Karlshafen und Oberförsterei Gottsbüren an Standorten der Vorranggebiete KS 4a und KS 4b gemäß Teilregionalplan Energie Nordhessen genehmigt.

Mit dieser lapidaren Mitteilung auf der Homepage des RP Kassel setzt sich an einem der markantesten und wertvollsten Wälder Deutschlands die Invasion der Windkraftindustrie in wertvollste Natur fort. Auf einer getrennten Seite dieser Homepage gibt es einen Gastbeitrag zur Geschichte, zum an Fakten orientierten bürgerlichen und kenntnisreichen Widerstand gegen den nun genehmigten ersten Einschlag des im Namen von Klimaschutz und Energiewende von langer Hand vorbereiteten Zerstörungswerkes.

Erste und wichtige Stimmen:

„(…)Der Reinhardswald hatte nie eine Chance. Nicht in Hessen. Nicht in diesem Machtgefüge, in dessen „Obhut“ der landeseigene, weithin bekannte Reinhardswald nun gerodet, zerschnitten, betoniert, bebaut – behandelt werden soll, wie eine x-beliebige Industriefläche an irgendeiner Autobahn. , hießt es in der Pressemitteilung des „Aktionsbündnisses Märchenland“ , das sich seit Jahren vehement für die Erhaltung des Reinhardswaldes und gegen die Industrialisierung des Grimm’schen Märchenwaldes durch die Windkraft einsetzt. Weiter: „(…) von Beginn an wurde dieses Vorhaben im Forstgutsbezirk Reinhardswald nach Gutsherrenart gegen sämtliche Proteste aus Kommunen, Vereinen, Initiativen, Verbänden und sowieso über die Köpfe der betroffenen Menschen hinweg als ein Prestigeprojekt der hessischen Landesregierung vorangetrieben, das noch dazu hochwillkommene jährliche Millionenbeträge aus der Flächenverpachtung in die Kasse spülen soll. Seit Jahren können sich die Projektierer daher auf die politische wie fachliche Unterstützung aus Wiesbaden verlassen – bis in das Genehmigungsverfahren hinein. Das weisungsgebundene Regierungspräsidium Kassel hatte lediglich umzusetzen.“

Bereits wenige Stunden nach Bekanntgabe der Genehmigung rollten die Wald-Zerstörungstrupps an, und begannen gezielt mit der Fällung der ersten, auch sehr alten Buchen an den zukünftigen Standorten der Windkraftanlagen Ein erster Youtube-Beitrag, veröffentlich von den sich wehrenden Bürger illustriert die Waldvernichtung im namen des sogenannten Klimaschutzes:

Alle Bekundungen der Windkraftindustrie, „naturverträglich“ oder gar wertvolle Wälder schonend vorzugehen, werden Lügen gestraft. Die Schönrednerei und Schönfärberei bezüglich des angeblich „naturverträglichen Ausbaus“ der Windkraft durch die auf Windkraft-Kurs gebrachten höchsten Behörden BfN und UBA werden zugleich zu Blamage und Skandal. Der Staat und seine Behörden sind politisch gewollt degradiert zu Erfüllungsgehilfen, zu Bütteln einer naturfressenden Industrie. Dass der Staat mit der Installation der ebenfalls staatlich bezuschussten Windkraftindustrie im Staatswald im Sinne von Innengeschäften rechtlich fragwürdig vorgeht, dass eine staatlich angeworfene Naturzerstörung solcher Ausmaße auch verfassungsrechtlich bedenklich ist, sei ausdrücklich erwähnt.
Zur Auslieferung der Staatswälder an die Windkraftindustrie in mehreren Bundesländern siehe den eigenen Beitrag auf dieser Seite der Homepage.

Vielsagend und fachlich skandalös:

Screenshot aus Facebook; gesichert am 04.02.2022. Die politische Verantwortung hat Namen und Partei. Dass der Klimaschutz den Naturschutz kannibalisiert, habe ich schon 2017 in der ersten Auflage meines Buches (Denkschrift für die Naturschutzinitaitive e.V. ) in Kapitel 1 skizziert.

Wie der Facebook-Eintrag der GRÜNEN Ministerin Priska Hinz dokumentiert, wird in diesen Kreisen immer mit dem selben Unsinn argumentiert: Ohne Windräder gibt es bald gar keinen Wald. Wer so töricht formuliert an der Spitze eines deutschen Umweltministeriums, wer so dogmatisch verblendet wie Frau Hinz die Invasion der Windkraftindustrie in wertvollste Natur durch politische „Rahmenbedingungen“ ermöglicht, sollte zurücktreten! Das gilt alsbald für viele Verantwortliche in der Politik (siehe zum Ende dieses Seite).

Auch die BILD-Zeitung (dem Autor Stefan Schlagenhaufer sei ausdrücklich gedankt!) berichtet am 02.02.2022 ausführlich und sichtlich schockiert:

Amtlich! Grimms Märchenwald wird für Klimaschutz geopfert

Auch hier wird Priska Hinz mit dem bei Klima-Aktivisten und Windkraft-Agitatoren weit verbreiteten törichten Narrativ zitiert:

„(…) Für Umweltministerin Priska Hinz (62, Grüne) ist es alternativlos und hat deshalb die Weichen gelegt für den Windpark. Die Grünen-Politikerin zu BILD: „Die Windenergie leistet für die Energiewende und damit für den Erhalt der Natur einen entscheidenden Beitrag (…) Ohne diese konsequente und engagierte Klimapolitik wird es bald gar keinen Wald mehr geben.“

Anette Müller-Zitzke, engagierte Kämpferin des Aktionsbündnisses für den Reinhardswald, hat mir die unten folgenden schockierenden Bilder übermittelt. Sie dokumentieren die – für sich genommen noch einmal in mehrerer Hinsicht rechtswidrigen – Rodungen und Fällungen, die mit brachialer Gewalt erfolgen. Sie teilt mir heute (04.02.2022) mit:

Die Rodungen erfolgen rechtswidrig. Auflagen der Gehmigungsbehörden werden ignoriert.
Das RP Kassel hat differenziert formuliert, was in den zwei Wochen inzwischen Genehmigung und Rodung hätte passieren müssen. Auch fahren sie , wo nötig, mit schwerem Gerät in den Wald s. Fotos – untersagt bis 28 2! – nicht auf Rückegassen oder Forstwegen…

Noch nicht einmal die Auflagen – ohnehin zum Sterben des Waldes für Windkraft beitragend – werden eingehalten!

Die Bild-Dokumente, wenige Stunden nach Genehmigung, im Bereich der zukünftigen Standorte der WEA:

Der Angriff gilt Anfangs offenbar vor allem den wertvollen alten Buchen.

Der Windrad-Minister („Spiegel“ vom 03.12.2021) hat der Öffentlichkeit verkündigt, was nun in den Wäldern Deutschlands mit brachialer Durchsetzung sichtbar wird (weiterer Spiegel-Bericht vom 19.12.2021, Screenshot 04.02.2022 gesichert):

Es gilt: Politische und geschichtliche Verantwortung für „Rahmenbedingungen“ sind nicht anonym. Screenshot gesichert 04.02.2022: „Windradminister“ Habeck (so der Titel einer weiteren „Spiegel“-Story) setzt eine brachiale Naturzerstörung im Dienste der Windkraftindustrie in Gang. Das Vorgehen steht im krassen Widerspruch zu Anforderungen an einen Ganzheitlichen Naturschutz und trägt zur weiteren Spaltung der Gesellschaft bei.

Das „Brechen“ des Widerstandes gegen Windkraftindustrie auf Kosten der Natur ist angekündigt…und wird im Sommer 2022 in Gesetz gegossen.

Helfen Sie! Unterstützen Sie bitte den friedlichen und rechtsstaatlichen Mitteln folgenden Widerstand gegen die Naturzerstörung durch Windkraftindsutrie!

Ich veröffentliche hier gerne und mit der dringenden Bitte um Unterstützung den Spendenaufruf des gemeinnützigen Aktionsbündnisses für den Märchenwald mit der dortigenBegründung:

Das Aktionsbündnis erklärt:

„Wir kündigen bereits jetzt an, dass wir alle Vorgänge im Reinhardswald dokumentieren und ebenso wie alle vorhandenen Gutachten und fachbehördlichen Stellungnahmen öffentlich machen werden. Darüber hinaus fordern wir schon jetzt alle fotografierenden und filmenden Unterstützerinnen und Unterstützer auf, sich bei uns zu melden, um ggf. eine Koordinierung vornehmen zu können. Mit den Rodungen wurde heute sofort begonnen -über einhundertjährige Buchen sind bereits gefallen.
Darüber hinaus werden wir unsere Möglichkeiten nutzen, um die bereits angekündigten Klagen von Umweltverbänden und ggflls. Kommunen zu unterstützen. Spenden sind über unsere Homepage unter https://rettet-den-reinhardswald.de/spenden-dein-beitrag-hilft/ möglich. 

Annette Müller-Zitzke / Oliver Penner
Aktionsbündnis Märchenland „

https://rettet-den-reinhardswald.de/spenden-dein-beitrag-hilft/

Ein Protestmarsch am 6. Februar 2022 ausgehend von dem schönen Ort Gottsbüren ist trotz schlechten Wetters auf große Resonanz gestoßen:

Es dürfte der Windkraftlobby und Ihrem politischen Erfüllungsgehilfen Windradminister Habeck („Spiegel“ vom 03.12.2021) schwer fallen, den bürgerlichen, fundierten und friedlichen Protest gegen die Waldvernichtung durch Windkraftindustrie weiterhin zu diskreditieren.

„Fridays for Future“ agitiert auch im Falle des Reinhardswaldes als führende Vorfeldorganisation der Windkraftindustrie.

Dies zeigt sich in der sehr konkreten Unterstützung der Invasion der Windkraftindustrie in diese wertvollste Naturlandschaft in der Mitte Deutschlands. So kommt in einem Spiegel-TV-Bericht zum Reinhardswald vom 27.03.2022 gleich zu Beginn und etwa ab Min. 5.15 die Aktivistin Jana Oehlerking von „Fridays for Future Kassel“ auf einer Pro-Windkraft-im-Wald-Demo zu Wort: „Hey, wir brauchen die Windkraft und wir brauchen sie auch in dieser Region…Wir müssen überall da, wo es möglich ist, einen Windpark bauen…Klimaschutz heißt eben Energiewende„. Nachgeplappert wird, was die Windindustrie ausgibt. Auf Nachfrage zur konkreten Waldvernichtung durch Windkraft sagt sie noch: Wir müssen Trauerarbeit leisten dafür, dass wir unsere Wälder verlieren. Das geschieht aber in einer viel größerem Dimension, wenn wir eben keinen Klimaschutz betreiben. Klimaschutz heißt Energiewende…“ Nachgeplappert ist damit nicht nur eine der Haupt-Parolen der Windkraftindustrie sondern auch, was die Umweltministerin (s.o.) von den GRÜNEN zum Thema verlautet.

Mit dem Verrat an der Natur ist „Fridays for Future“ in bekannter Gesellschaft:

Verrat an Natur und Landschaft durch den NABU

Bei „Stern.de“ liest man am 10. Februar 2022:

„Nabu bewertet den Eingriff in die Natur durch Windparks in Hessen als „möglichst gering“

Schützenhilfe bekommt die grüne Ministerin teils auch von Vertretern der Umweltverbände. So betonte der Naturschutzbund Nabu auf eine Anfrage des stern, der Verband habe erreicht, dass zum Ausgleich im Reinhardswald ein mehr als 1000 Hektar großer Naturwald gesichert und in Kürze als Naturschutzgebiet ausgewiesen werde. „Dort werden künftig gar keine Bäume mehr für die Holznutzung gefällt.“ In Hessen würden Flächen für Windparks so ausgewählt, dass „der Eingriff in die Natur möglichst gering gehalten wird“.“ (fette Hervorhebung durch WE)

Es drängt sich die Frage auf: Hat der NABU einen schmutzigen „Deal“ gemacht mit den Windkraftbefürwortern, Windkraftbetreibern und der GRÜN-dominierten hessischen Administration? Die Haltung der windkraft-affinen Umweltorganisationen jedenfalls ist seit Jahren bekannt (siehe Epple 2017, 2021, und auf dieser Homepage auf der Seite zu Naturschutz und Windkraft).

Schlussbemerkung:

Waldvernichtung für Windkraft im großen Stil – der Zusammenhang

Es bleibt zu hoffen, dass die nun beginnenden Opferung des Reinhardswaldes für Windkraft auf dem Altar des Klimaschutzes die Öffentlichkeit in ganz Deutschland wachrüttelt. Unterstützen Sie die Arbeit der gegen diesen Naturfrevel-Wahnsinn Streitenden!

Noch viel zu wenig wird beachtet, dass unter ähnlichen politischen Konstellationen Hunderte und Tausende Hektare wertvoller Wald, gerade auch Staatswälder, in ganz Deutschland an die Windkraft ausgeliefert und entwertet werden sollen.

Treibende politische Kraft ist seit Jahren Bündnis 90/die GRÜNEN (siehe Buch zum Konflikt Epple 2017, 2021), ob beteiligt an Regierungen oder aus der Opposition heraus.

In Baden-Württemberg, faktisch unter GRÜNER Herrschaft mit jämmerlicher Unterstützer-Rolle des Juniorpartners CDU, werden diesbezüglich in diesen Monaten besonders zügig Fakten geschaffen: Verantwortlich: Winfried Kretschmann/GRÜNE und Peter Hauk/CDU…aus der prahlerischen PM des dortigen Ministeriums:

Minister Peter Hauk MdL: „Mit der Ausschreibung der zweiten Tranche schaffen wir die Voraussetzungen für bis zu 40 Windenergieanlagen im Staatswald“. Vermarktungsoffensive Windkraft: die zweite Flächentranche für Angebotsverfahren im Staatswald ist veröffentlicht.

Abendstimmung unter alten Buchen im Reinhardswald. Naturfreunde in ganz Deutschland beweinen den nun galoppierend um sich greifenden, politisch initiierten Windkraftfrevel gegen die Natur.
Alle Fotos: Reinhardswald. Aktionsbündnis Märchenland

Die Naturschutzinitiative e.V. hat Klage eingereicht,

bitte spenden Sie, meine lieben Leser!