Oktober 7, 2024

Grünes Wachstum? Nein: Greenwashing ! Drei Filme zu den verheerenden Folgen des „Klimaschutzes“ durch Erneuerbare Energien

Das Beitragsfoto zeigt eine mit Windkraft und Hochspannungsleitungen überstellte und entwertete Landschaft hinter dem Deich in der Nähe der niedersächsischen Nordseeküste. Foto: Eilert Voß

Aus sehr aktuellem Anlass:

Nach der Wahl zum Bundestag am 26. September 2021 schickt sich Deutschland an, endgültig alle Dämme für den Durchmarsch der Erneuerbaren Energien in die letzten wertvollen Naturgebiete unseres Landes einzureißen. Begründet wird das mit der Weltrettung durch „Klimaschutz“. Von den Medien wird die Agenda breit und kritiklos unterstützt.

Die etablierten Parteien hatten bereits im Wahlkampf „Verfahrensbeschleunigung“ propagiert für die Genehmigung von Windkraftindustrie. Die Schlagworte des Bundesverbandes WindEnergie (BWE) „statt sechs Jahren sechs Monate“ wurden von etlichen Politikern im Wahlkampf nachgesprochen, allen voran der Kanzlerkandidat der SPD im „Windkraft-Journal“ vom 11. August 2021 (original, Anm.: auch der dortige sprachliche Gender-Unsinn ist wörtlich übernommen) : “Als Bundeskanzler*innen werde ich im ersten Jahr für Tempo sorgen. Das Baurecht, die Genehmigungs- und Beteiligungsverfahren müssen wir beschleunigen”, sagte Scholz im Interview mit der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (NOZ). “Die Genehmigung einer Windkraftanlage darf nicht sechs Jahre dauern, sondern muss in sechs Monaten gelingen…“ Weiter heißt es im Bericht, fett gedruckt:

Für mehr Klimaschutz will Scholz den Widerstand gegen Windmühlen und Stromtrassen brechen…und wir erfahren im selben Bericht noch, dass Klimaschutz für die SPD ein Industrieprojekt (!) ist. Immerhin. Das ist gewissermaßen ehrlich.

Getrieben vom Druck der Straße und längst der Energiewende-Beschleunigen-Agenda von Bündnis 90/die Grünen unterworfen (siehe die Rolle der CDU in Baden-Württemberg als inzwischen herausragende Hilfspartei der grünen Naturzerstörung im Namen des „Klimaschutzes“), verhandelt die sich selbst so wahrnehmende politische Elite dieses Landes nicht über die umfassende Bewahrung der letzten Reste der Natur, sondern über das fiktive „Erreichen von Klimazielen„, und zwar mit absehbar brachialen technischen Mitteln (Wasserkraft, Freiflächenphotovoltaik, Entfesselung der Windkraft selbst in Schwachwindgebieten, „nationale Wasserstoffstrategie“ mit kaum überschaubaren Folgen für die Natur).

Auf wessen Kosten und wo soll alleine eine Versechs-bis Verzehnfachung der Windkraft in Deutschland verwirklicht werden??

Ich bette hier drei jeweils auf ihre Art besonders erschütternde und aufrüttelnde Filme ein, die den Irrglauben an eine Weltrettung durch Erneuerbare Energien und den fatalen Irrweg der auf sie begründeten Energiewende offenlegen. Den mutigen Machern und Produzenten der Filme sei für immer im gedankt!

  1. Ulrich Eichelmann (2013): Climate Crimes
  2. Michael Moore (2020): Planet of the Humans
  3. Marijn Poels (2021): Headwind “ 21

Der erste Film legt den Schwerpunkt im Jahr 2013 auf die angeblich so naturschonende und klimarettende Wasserkraft, die weltweit die letzten freifließenden Flüsse und Bäche und ihre Lebensgemeinschaften bedroht.

Der zweite Film beleuchtet aus US-amerikanischer Perspektive das naturzerstörerische Ausmaß Erneuerbarer Energien, die Scheinheiligkeit des Geschäftes mit „Nachhaltigkeit“ und die Naivität bzw. das Unwissen in Kreisen junger „Klima-Aktivisten“. Er wurde daher massiv aus dieser Ecke schlecht gemacht, zwischenzeitlich zensiert, ist jedoch wieder zugänglich und behält Berechtigung mit seiner wichtigen Botschaft für die Weltöffentlichkeit.

Der dritte Film ist ein Fanal für das Erwachen von Erkenntnis: Ein Dokument der beschleunigten brachialen Invasion der Windkraftindustrie in wertvolle Naturräume am Beispiel Schwedens und der dieses Eindringen erst ermöglichenden Finanzierung mit Tendenzen zu Korruption. Die im Film zu Ende dokumentierte gewalttätige Polizei-Reaktion der Mächtigen auf die Offenlegungen ist besonders beklemmend.

„Climate Crimes“ von Ulrich Eichelmann (2013)
„Planet of the Humans“ von Michael Moore (2020)
„Headwind“ 21!“ von Marijin Poels (2021)

Die weltweit durch Erneuerbare Energien beschleunigte Industrialisierung letzter naturnaher Landschaften wird uns nicht nur in Deutschland und Europa vor die Frage stellen, in welcher Welt wir zukünftig leben wollen.

Letztlich geht es inzwischen sehr konkret um die Zukunft, vielleicht aber auch bereits um einen Abgesang auf den Natur-, Arten- und Landschaftsschutz. Es geht um das zukünftige Miteinander von Mensch und Natur.

Schon in der ersten Auflage meiner Denkschrift zu Windkraftindustrie und Naturschutz im Jahr 2017 habe ich bis ins Detail aufgezeigt, wie der Hype um den Klimawandel den Naturschutz „kannibalisiert“, und dass dieser Hype mit Betonung von technischer Weltrettung den naturethischen Diskurs anthropozentrisch verengt um Jahrzehnte zurückwirft. Dass darüber hinaus im ganzheitlichen Sinne die Beschädigung der Natur auch Beschädigung des Menschen bedeutet, und dass weltweit der Boom Erneuerbarer auch mit Menschenrechtsverletzungen einhergeht, bestätigt, dass es in dieser Auseinandersetzung in der Tat um Ganzheitlichkeit geht.

Um Ganzheitlichkeit des Naturschutzes mit Leben zu füllen, benötigt es neben der Grundentscheidung für einen altruistischen Ansatz in jeder Hinsicht Besinnung und Differenzierung. Es geht um gerechte Teilung des Planeten – unter den Menschen und mit der Natur, die als das definiert ist, was wir Menschen nicht selbst gemacht haben oder machen können. Es geht auch um die Schönheit der Erde und ihrer Natur, die wir in der alleinigen Betrachtung einer technischen Weltrettung im Rahmen des „Klimaschutzes“ offensichtlich endgültig aus den Augen verlieren. 

Statt eines seit Jahren geforderten und dringend als Denkpause notwendigen Moratoriums beim Zubau speziell der Windkraft (und Freiflächenphotovoltaik und Wasserkraft) soll nun in der nächsten Legislaturperiode die bereits unter Verantwortung der Regierung Merkel eingeleitete Schwächung des Naturschutzes zu Gunsten des „Klimaschutzes“ endgültig durchgezogen und zementiert werden. Dabei sind nicht nur in einschlägig dafür bekannten Ländern, sondern auch in Deutschland sehr wohl die Bürgerrechte in Gefahr.

Mit jedem Schritt zur sogenannten Verfahrensbeschleunigung entfernen wir uns auch von den immer noch bestehenden Möglichkeiten, ganzheitlichen Naturschutz mit dem „Klimaschutz“ auch nur ansatzweise zu versöhnen. Die beiden letzten Filme geben Anlass zur Hoffnung, dass ein Erwachen vieler naturverbundener Menschen angesichts des im Gange befindlichen Albtraums möglich sein wird.

Weitere Details und Hintergründe zu Wasserkraft auf dieser Homepage hier.

Weitere Details zur Windkraft auf dieser Homepage hier (bitte die Unterseiten beachten).

Und umfassend zu den Hintergründen und zur Einordnung mein Buch zum Konflikt; siehe:

Epple, W. (2021). Windkraftindustrie und Naturschutz. Windkraft-Naturschutz-Ethik. Eine Studie für die Naturschutzinitiative e.V. (NI), 544 Seiten. Verlag BoD – Books on Demand, Norderstedt. https://www.bod.de/buchshop/windkraftindustrie-und-naturschutz-wolfgang-epple-9783753416991