Glauben die Verantwortlichen der Windkraft-Unterstützungsparteien im Ernst, alle Menschen dieser Republik seien käuflich, und man könne die „Akzeptanz“ für Windkraftindustrie selbst in schönster Natur steigern durch „finanzielle Beteiligung“? Glauben die Verantwortlichen, mit einem (geradezu lächerlichen) Mindestabstand der Monsterbauwerke von 1000 Metern zur Wohnbebauung seien die schwerwiegenden Beeinträchtigungen für die Natur, Landschaft und das Wohlbefinden der Menschen behoben? Die Beschlüsse der 94. Umweltministerkonferenz vom 15. Mai 2020 laufen auf die gezielte weitere Schwächung des Landschafts- und Naturschutzes zu Gunsten der Begehrlichkeiten der Windbranche hinaus, und sind von der hier kritisierten wirklichkeitsfremden Vorstellung der „Akzeptanzsteigerung“ geprägt. Wenn Verfahren weiter beschleunigt werden sollen, und – wie seit Monaten verlautbart – Bürgerrechte gleichzeitig eingeschränkt werden sollen, wenn geltendes höherrangiges EU-Recht für den Artenschutz missachtet wird oder ausgehebelt werden soll, und wenn der Widerstand bzw. schon die Kritik am brachialen Vorgehen der Windkraftprofiteure als politisch unkorrekt ausgegrenzt wird (Epple (2017 und hier), so sind dies sehr schlechte Vorzeichen. Ohnmacht und Hilflosigkeit machen sich bei den Betroffenen breit. Inzwischen, im Jahr 2022, sind die bereits unter der Merkel-Regierung verheerenden Tendenzen durch die Pläne der neue Ampel-Regierung in den Schatten gestellt. Es handelt sich um den im Rahmen der Energiewende bislang umfassendsten und durch die in die Schlüsselministerien geholten „Experten“ von langer Hand vorbereiteten Frontalangriff auf den Naturschutz.
Die Reaktion eines natur- und umweltbewussten Bürgers aus dem Schwarzwald auf die schockierende Zerstörung seiner Heimat durch die Windkraftindustrie soll hier aufgegriffen werden:
Der Video-Beitrag eines schockierten Anwohners zeigt, dass ein solch naturfressendes Windkraftindustriegebiet offensichtlich nicht „das Ziel“ aller „Bürger“ ist, wie sich die Badenova als Betreiber großspurig anmaßte (Aktualisierung 07.03.2022: Diese Aussage ist im Netz nicht mehr zu finden; weiterhin aber kann man auf der Homepage des Betreibers die dreiste Schönfärberei der Naturzerstörung nachlesen).
Wenn die monströsen Bauwerke stehen, bröckelt erfahrungsgemäß die vorher eher theoretische Zustimmung in der Bevölkerung, weil die vorher verharmlosten Negativ-Folgen sichtbar und spürbar werden.
Ein Beispiel für sie Rücksichtslosigkeit gegen Mensch und Natur ist das Windindustriegebiet „Falkenhöhe“ zwischen Lauterbach und Hornberg, nicht weit entfernt und ebenfalls in einem der schönsten Teile des mittleren Schwarzwaldes, in der Nähe des bekannten und früher touristisch beliebten „Fohrenbühls“. Man wirbt übrigens dort noch immer ganz ungeniert mit dem „Herzen des Schwarzwaldes“ (!), um Gäste anzulocken.
Die Realität, ganz in der Nähe, die Schlagzeile aus dem „Scharzwälder Boten“ vom 03.03.2022:
Ärger am Windpark Falkenhöhe Wie auf dem Rollfeld: Windräder dröhnen in Schramberg …weiter heißt es dort: Einen dicken Hals haben die unmittelbaren Anwohner des Windparks Falkenhöhe: Kopfschmerzen und schlechterer Schlaf sind die Folgen des nervtötenden Schattenwurfs und des mitunter dröhnenden Lärms der Windräder.
Zur Rolle und Verantwortung der Windkraft-Auftragsgutachter bei der Vernichtung von Landschaft und Wäldern habe ich in meinem Buch zum Konflikt Windkraftindustrie und Naturschutz das rechtlich und fachlich fragwürdige Begleit-Gutachten zu diesem Windindustriegebiet herausgegriffen und ausführlich gewürdigt.
Der Schwarzwald wird zum Menetekel der Landschaftsentwertung durch Windkraft
Ein weiteres kurzes Video zum Hohenlochen:
Inzwischen (2022) wird immer klarer, welch monströsen Ausmaße der Windkraftausbau gerade im Schwarzwald , verursacht im Wesentlichen durch die GRÜN dominierte Landesregierung, in der die CDU mit Forstminister Peter Hauk zum Vollstrecker wird, annimmt und noch annehmen soll. Tausende Windräder sollen in die Wälder betoniert werden, insbesondere der Staatswald ist wohl zukünftig dem Zugriff ausgesetzt…siehe den Gastbeitrag „Zugriff“ von Wolf Hockenjos, hier.
Schwarz-GRÜN in Baden-Württemberg: Zentralisierung und Beschneidung der Bürgerbetieigung
In der Badischen Zeitung vom 26. Oktober 2021 kommt MP Winfried Kretschmann zur Sache, er wird wie folgt zitiert: „(…)Es könne nicht sein, dass bei jeder Windkraftanlage professionelle Netzwerke mit hochkarätigen Rechtsanwälten „einmarschieren“, um aus einer rein politischen Agenda heraus etwas zu bekämpfen. Das habe auch mit Bürgerbeteiligung vor Ort nichts zu tun. „Wir werden mit dieser Beschleunigung nicht die Bürgerbeteiligung niederwalzen“, versicherte Kretschmann. „Aber das zu unterscheiden, ist auch noch mal wichtig, wie man das macht. (…) Und den Profis, die da heute bei den Gegnern rumrennen, denen müssen wir auch Profis entgegensetzen“, sagte der Ministerpräsident. „Die müssen natürlich schon auch mit einer härteren Gangart rechnen.“
Was für ein Verständnis von Demokratie und „Bürgerbeteiligung“ tut sich da auf beim „Philosophen“ in der Rolle des Landesvaters der GRÜNEN Bürger-Mitnehmen-Partei? Was für eine hetzerische und spalterische Tonart! 2011 verkündete Kretschmann noch eine „Politik des Gehörtwerdens“. Die Zeit des unehrlichen Schwadronierens aber ist vorbei. Jetzt geht es mit einer eigens dafür in Stellung gebrachten Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung (!) in Baden-Württemberg ans Eingemachte: Statt kommunaler Entscheidungen und lästiger Bürgerbegehren nennt sich das im GRÜN-Sprech „dialogische Bürgerbeteiligung“ .
Schwarz-GRÜN in Baden-Württemberg: Auslieferung von Wäldern, Natur und Landschaft an die Windkraftindustrie in großem Stil
Mit einer ebenfalls eigens für den Durchmarsch der Erneuerbaren und speziell der Windkraft eingerichteten „Task-Force“ sowie mit einer „Vermarktungsoffensive“, also der Verhökerung der Staatswälder an die Windkraft, werden im Südwesten Deutschlands verheerende Tatsachen geschaffen. Originalton aus der Landesregierung Baden-Württemberg: „(…)Die Ende Oktober dieses Jahres ins Leben gerufene Task Force ist ein wichtiges Instrument zur Realisierung der Klimawende in Baden-Württemberg. „Wir müssen bei Planungs- und Genehmigungsverfahren mindestens doppelt so schnell werden, deshalb beschleunigen wir die Energiewende auch mit disruptiven Maßnahmen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann.(…)“
Zitate aus den prahlerischen Vollzugsmeldungen zur Naturzerstörung durch Windkraft; 14. Dezember 2021: „(…) Als ein erstes Ergebnis hat ForstBW fünf Flächen identifiziert, auf denen künftig bis zu 90 neue Windräder gebaut werden sollen. Diese Flächen wurden noch im Oktober in einem Angebotsverfahren veröffentlicht. Dabei geht es um Flächen von insgesamt 1.870 Hektar. (…)Neben der Vergabeoffensive im Staatswald sollen auch die Landschaftsschutzgebiete für den Bau von Anlagen geöffnet werden. (…)“
Am 01.Februar 2022 wird bezüglich der Staatswälder weiterer, nicht weniger prahlerischer Vollzug gemeldet: „(…)Die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg hat landesweit aus einer Verschneidung von windhöffigen Flächen sogenannte Potenzialflächen, differenziert nach solchen mit und ohne Restriktionen, für eine theoretische Windenergienutzung ermittelt. Auf dieser Grundlage hat ForstBW für den Staatswald begonnen, geeignete Vermarktungsflächen zu identifizieren. „Auf die Ausschreibung der ersten Tranche im Oktober 2021 mit 1.999 Hektar Potentialflächen im Wald haben 42 Anbieter 134 Angebote abgegeben. Nach Abschluss der Prüfung durch ForstBW können die Angebote zugeschlagen und in die genehmigungsrechtliche Planung eingestiegen werden“, sagte der Minister. (…) Bis zu 40 neue Windenergieanlagen an sechs Standorten (…)Für die Ausschreibung der zweiten Tranche habe ForstBW nun sechs weitere Windkraftstandorte für ein zweites Angebotsverfahren identifiziert. „Auf den rund 900 Hektar (ha) Waldfläche an sechs Standorten in Baden-Württemberg können bis zu 40 neue Windenergieanlagen entstehen“, sagte Peter Hauk. (…)“
Die nachfolgenden Fotos, noch einmal vom Hohenlochen bei Oberwolfach, sind erschütternd. Sie illustrieren die Versündigung an der ehemaligen einzigartig lieblichen und über die Grenzen hinaus bekannt-berühmten Landschaft des mittleren Schwarzwaldes. Die Fotos stammen alle vom Fotografen Michael Bauer; sie finden sich auch auf der Seite der Bürgerinitiative Windkraftfreies Grobbachtal in Baden-Baden, und wurden durch Vermittlung von Frau Cornelia von Loga dankenswerter Weise für meine Homepage zur Verfügung gestellt:
Das also ist die Realität des GRÜN-Schwarz verantworteten Klimaschutzes im „Herzen des Schwarzwaldes“…
Originalton des Hohenlochen-Windkraft-Betreibers Badenova:(…) Die geplante Stromerzeugung der Windenergieanlagen liegt bei rund 34 Millionen Kilowattstunden jährlich, das entspricht dem Jahresbedarf von ca. 22.222 Personen. Durch die Nutzung der Windkraft können am Standort Hohenlochen so über 17.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.(…)
Die seelenlose, in vielen Medien ständig nachgeplapperte Engführung der umfassenden ökologischen Krise auf CO2 durch die Windkraft-Protagonisten und ihre Unterstützer, die darüber hinaus auch noch faktisch hinsichtlich „Einsparung“ und „Versorgung“ fragwürdig ist, könnte besser nicht belegt sein.
Geduld – dieser Beitrag wird mit weiteren Bildern und Entwicklungen speziell im Schwarzwald ergänzt…Grundsätzliches finden Sie hier…