Die Tendenz zu radikalen, extremistischen Positionen in der Klimabewegung ist bekannt. Und sie wächst. „Radikale“ Forderungen und „Endzeitberechnungen“ hinsichtlich CO2-Budgets der Klimaforscher beflügeln Alarm und erkennbaren Hass. Ganzheitlicher Naturschutz dagegen setzt auf Diskurs und Aussöhnung.
publiziert Dezember 2019, ergänzt Januar 2023
Der niemals Ehrfurcht empfunden hat, wird sie auch niemals erwecken. Fähigkeit ruhiger Erwägung — Anfang aller Weisheit, Quell aller Güte! Marie von Ebner-Eschenbach, mährisch-österreichische Schriftstellerin und Humanistin (1830-1916)
Die Ehrfurcht allein, indem sie uns ein „Heiliges“, das heißt unter keinen Umständen zu Verletzendes enthüllt (…), wird uns auch davor schützen, um der Zukunft willen die Gegenwart zu schänden, jene um den Preis dieser kaufen zu wollen. (…) Ein degradiertes Erbe wird die Erben mit degradieren. Hans Jonas, (1979,. S.393) in „Das Prinzip Verantwortung“.
Bewusst sind diese Zitate zur Ehrfurcht, Güte und ruhiger Abwägung an den Beginn dieser Seite gestellt.
Denn die gegenwärtige Diskussion um den Klimawandel und seine Ursachen und Folgen ist nicht gekennzeichnet von Ehrfurcht, Güte, oder gar ruhiger Erwägung.
Die öffentliche Darstellung einer drohenden „Klimakatastrophe“ mündet inzwischen in einen in der Geschichte des Journalismus beispiellosen medialen Hype. Dieser macht differenzierte Wortmeldung zu den Themen rund um den Klimawandel beinahe unmöglich. In einer hysterisch agierenden Mainstream-Journaille werden skeptische Wortmeldung und vom Klima-Alarmismus fundiert abweichende Beiträge systematisch ausgegrenzt, stigmatisiert oder als politisch „rechts“ diffamiert (Epple 2017, 2021). Das gilt auch für kritische Wortmeldungen zu den inzwischen nicht mehr übersehbaren Auswüchsen der sogenannten Energiewende. Zunehmend kommen – oft in Begleitung der Klimakonferenzen – schrille, gewaltbetonende Töne zu Wort (siehe am 21./22. November 2021 die Würdigung eines „Spiegel“-Interviews des Klima-„Aktivisten“ Tadzio Müller in der „WELT“). Mit der erstmals auftauchenden Forderung nach individuellen CO2-Budgets redet der „Klimaforscher“ Hans Joachim Schellnhuber neuerdings einem totalen Klima-Überwachungsstaat das Wort.
Die Tendenz zum Hass und Extremismus in der Klima-Szene wurde insgesamt bisher überraschend wenig thematisiert.
Schon die Rede der jungen der „Klimaaktivistin“ Greta Thunberg vor den UN im September 2019 (Quelle des obigen Videos: https://www.youtube.com/watch?v=s-2S2_92ZjE) strahlte nicht nur Wut aus, wie die übereinstimmende Perzeption besonders in deutschen Medien vermitteln wollte, die insgesamt den Hype um den Klimawandel und Greta Thunberg auch Jahre danach noch immer vertiefen. Körpersprachlich und in der Mimik werden Hass („we will never forgive you…“) und eine eklatante Missachtung der älteren Generationen deutlich.
Ganz vergessen wird in der medialen Resonanz, die in der Rede nachgesprochenen Zahlen zum CO2-Budget auf ihre wissenschaftliche Absicherung zu hinterfragen. Deshalb hier ein Hinweis auf eine der Quellen für das Nachsprechen einer Klima-Endzeit durch Greta Thunberg. Es sind die Berechnungen und Statements aus dem PIK, Stefan Rahmstorf, im Original hier. Einen eher redlichen Umgang mit Unsicherheiten hinsichtlich scheinbar exakter CO2-Budgets finden Sie z.B. hier.
Das im Grunde sehr zu unterstützende Anliegen junger Menschen, die Erde als unseren Heimatplaneten zu retten, wird durch den Tunnelblick und die Verengung auf nur eines der vielen Kennzeichen der umfassenden sozial-ökologischen Krise und den abstoßenden Hass gegen die Alten aus solchen Auftritten heraus selbst beschädigt. Wer auch immer den jungen Aktivisten und Anführerinnen des Klima-Alarms Reden schreibt oder sie mit ihnen einstudiert, tut dem Anliegen keinen Gefallen.
Hassreden zeigen Wirkung – so in der Abwertung der älteren Generation, auch wenn diese Abwertung angeblich unschuldig „satirisch“ verpackt ist. Urteilen und genießen Sie selbst den Meilenstein, den der öffentlich-rechtliche WDR geliefert hat, und achten Sie bitte auf die Wirkung der letzten den Kindern in den Mund gelegten Worte mit dem Original in Thunbergs Hassrede (s.o.)…:
Gebaren und erkennbare Hybris eines von den Medien zur neuen „Jugendbewegung“ hochstilisierten Straßen-Protestes, ausgehend von einer elitären, urban-saturierten und erkennbar partei-politisch gesteuerten Gruppierung („Fridays for Future“), ist das Gegenteil dessen, was als Grundlage des ganzheitlichen Naturschutzes aufgefasst werden muss: Gerechtigkeit bereits innerhalb der anthropozentrischen Umhüllung. Gerechtigkeit, die sich auch und gerade auf den Umgang zwischen den Generationen und der Generationen untereinander und auf folgende Generationen beziehen und erstrecken muss.
Generationengerechtigkeit gilt in beide Richtungen <> mit Blick auf Zukunft und Vergangenheit
Generationengerechtigkeit ist keine Einbahnstraße in die Zukunft. Zu ihrer Herstellung gehört die berechtigte Kritik an Fehlern und Versäumnissen der Vorfahren genauso wie das Würdigen des durch sie für ein gutes Leben der Menschen Erreichten. In der hier tangierten Friedens-, Umwelt- und Naturschutzfrage gehört zur Gerechtigkeit besonders auch Würdigung und Respekt für die Bemühungen derer, die mit dem Anliegen des Weltfriedens und des altruistischen Naturschutzes immer in der Minderheit waren, und trotz schierer Aussichtslosigkeit weltweit und sehr oft ehrenamtlich für dieses Anliegen eingetreten sind. Würdigen und Respekt setzt Lernen statt fanatisiertem Nachsprech von Parolen voraus, ebenso sorgfältige Erwägung und – eben – Ehrfurcht auch vor dem kollektiven, über Generationen erworbenen Wissen.
Die „Aktivistinnen“ und Pro-Windkraft-Agitatorinnen vom Zuschnitt einer Leevke Puls werden auch in führenden deutschen Printmedien „transportiert“. Hier als Beispiel die„Zeit“ vom 13. März 2019. Bereits die Dachzeile geht in Richtung Generationenkonflikt, weist die Schuld zu und suggeriert Tendenz:
„KLIMASCHUTZ: „PAPA, FÜHLST DU DICH SCHULDIG?“ „JA. DAS IST EIN SCHEISSGEFÜHL“
Interview: Moritz Aisslinger und Hannah Knuth
Ist die Klimakrise ein Generationenkonflikt? Ein Streitgespräch zwischen Jugendlichen und ihren Eltern Am Tisch sitzen Isabel Renninger, 41, und ihre Tochter Luna, 16. Daneben Jan Puls, 48, und seine Tochter Leevke, 18, die gerade Abitur macht…„
Es gibt vereinzelt (noch) eine vom medialen Mainstream sich abhebende fundiert kritische Auseinandersetzung mit Auftreten und Sprache der „Jugendbewegung“ in der deutschen Öffentlichkeit.
Deutlich wird z.B. ein Gastkommentar des Politikwissenschaftler und Extremismus-Spezialisten Prof. Alexander Straßner, der sich am 11.07.2019 in der „Welt“ mit „Fridays for Future“ befasst. Ein Auszug:
„(…)Aktivisten wie Luisa Neubauer und Greta Thunberg glauben, von vornherein im Recht zu sein – weil sie für das Gemeinwohl kämpfen. Andersdenkende dämonisieren sie, Kompromisse lehnen sie ab. Jede Diskussion wird so unmöglich. (…) Vertreter der Klimaschutzbewegung nehmen für sich in Anspruch, aus Gemeinwohlgründen zu handeln. Das mag gut klingen und vielleicht sogar altruistisch motiviert sein. Befeuert von Klimageografen, die mitunter eine kritische Distanz zu ihrem Forschungsfeld vermissen lassen, werden Wissenschaftler als Heilige betrachtet, solange sie die eigenen Standpunkte teilen. Andere Forschungsergebnisse werden in der gleichsam religiösen Logik als Häresie betrachtet. An die Stelle der Argumentation tritt die Dämonisierung. Die Abwertung des Gegenübers etwa als „alter, weißer Mann“, den man nicht brauche, so die „Fridays for Future“-Aktivistin Luisa Neubauer, ist mehr als ein Hilfeschrei der Jugend. Es ist ein Vorbote von extremistischen Denkformen.(…)“
Wer sich kritisch zu „Fridays for Future“ äußert, kann persönlich die Erfahrung von Ausgrenzung machen. Und er läuft in Deutschland Gefahr, als politisch inkorrekt, „rechts“ oder schlicht als Zukunft-Verweigerer geoutet und wegsortiert zu werden.
Tendenz und Gewichtung haben längst auch Niederschlag gefunden in der Darstellung und Berücksichtigung von Persönlichkeiten bei „Wikipedia“, das etlichen „Klima-Aktivisten“ ohne erkennbar bemerkenswerte Vita oder wissenschaftliche Leistungen umfangreiche Auftritte ermöglicht. Man vergleiche etwa Umfang und Inhalte der Seite zu Luisa Neubauer („FfF“) mit den Wikipedia-Darstellungen von führenden Umwelt-Ethikern Deutschlands: Prof. Dr. Martin Gorke, Prof. Dr. Konrad Ott…
Die völlig einseitige Wahrnehmung der Bewegung „Fridays for Future“ schlägt sich auch in den Publikationen klar positionierter Institute nieder. Dies ist nicht überraschend, sind doch die Urheber der Endzeit-Stimmung rund um CO2 und die Treibhausgase gleichzeitig auch Trittbrettfahrer des Straßenprotestes, der die Gesellschaft offensichtlich gezielt spalten will. Wörtliches Zitat aus der Publikation des PIK zu „Gesellschaftlichen Kippmechanismen für die Stabilisierung des Klimasystems der Erde“: „ One possible transformative pathway that has recently started to materialize has been initiated within the education system by school children who started the climate strikes #FridaysForFuture. The movement is causing “irritations” in personal worldviews and thus might be changing peoples’ norms and values and the ways of thinking and acting, possibly leading to changes in policies and regulations, infrastructure development, as well as individual consumption and lifestyle decisions. For example, as a result of the massive school student protest in Germany, even the traditionally climate-conservative parties recently started to address climate change issues in their programs
(…)weiter wird in der Publikation formuliert: „„…We call on both social and natural sciences to engage more intensively in collaborative interdisciplinary research to understand rapid social transformations, STEs (Anm. WE: „Social Tipping Elements), and their interactions with tipping elements in the Earth system….”
Offenbar nehmen die Autoren des PIK nicht wahr, dass in der Realität alleine am naturschädigenden Ausbau der Windkraft in Deutschland bereits ein – inzwischen durch die Agitation der Anführerinnen von FfF vertiefter – erheblicher Riss durch die Gesellschaft geht, und sehr wohl wissenschaftlich fundierte Gegenrede (Epple 2017) existiert. Die Diffamierung der Kritik an der Energiewende aber wird unter anderem gespeist aus einseitiger Aufarbeitung und CO2-Tunnelblick des führenden Einsage-Institutes der Bundesregierung für den gesellschaftlichen Wandel.
Dass die Endzeitberechnungen (s. S. Rahmstorf, aufgearbeitet hier) zum CO2-Budget neben Generationenhass auch zu kognitiven Defiziten führen, zeigt der Auftritt der „Fridays fo Future“-Anführerinnen beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos 2020. Focus.de liefert die Übersetzung der Peinlichkeit gleich mit:
„„2020 ist das letzte Jahr, das uns bleibt, um eine Erderwärmung von mehr als 1,5 Grad Celsius zu verhindern. Es muss dieses Jahr passieren. Und wir verlangen, dass dieses Jahr gehandelt wird, weil es das letzte Jahr ist, das wir haben, um die 1,5-Grad-Marke nicht zu überschreiten laut IPCC.“ erzählte Luisa Neubauer. Darauf warf Greta Thunberg ein „Ich möchte hinzufügen: Natürlich ist es nicht das letzte Jahr, das wir haben.“ Darauf hin ruderte Neubauer zurück: „Ja, es ist nicht letzte Jahr für Klimaschutz, bitte schreiben Sie das nicht auf… Wir brauchen Klimaschutz zu jeder Zeit.“„
Hier das Video zum denkwürdigen Auftritt:
Wie sehr „Fridays for Future“ auf die CO2-Endzeit-Berechnungen setzt, und wie einseitig und eng die zur Rettung der Erde angetretene „Bewegung“ sich dabei an den öko-industriellen Komplex anhängt, zeigt die Beauftragung eines von vorneherein klar ebenso industriefreundlich positionierten Institutes mit einem Gutachten zur „Einhaltung des 1,5 Grad-Zieles“. Ich widme der Einordnung des „Vorstoßes“, der nach der Eigendarstellung von „FfF“ belegen soll, dass die Wissenschaft „hinter uns“ (FfF) steht, einen eigenen Beitrag; siehe hier.
Wer, wie es die Aktivisten um Greta Thunberg und sie selbst nun ständig wiederholen, fordert: „Hört auf die Wissenschaft“, und dabei ganz offensichtlich nur die Klimatologen und Erneuerbaren-Energien-nahen Techniker meint, verfehlt den für die Erhaltung unserer Lebensgrundlagen notwendigen Blick auf das Ganze: Die Unwägbarkeiten und Kollateralschäden der Folgen des – gebetsmühlenartig geforderten – beschleunigten und vervielfachten Ausbaus „Erneuerbarer Energien“ werden auch im Gutachten des „Wuppertal Institutes“ (dort dargestellt als Diskussionsbeitrag für Fridays for Future Deutschland mit finanzieller Unterstützung durch die GLS Bank) – für den Klima-Aktivismus bezeichnend – gewohnt sträflich vernachlässigt. Dies ist in meinem Beitrag hierzu aufgegriffen. Siehe auch hier.
Warum wird im Klima-Alarm nicht über die Bevölkerungsfrage gesprochen? Statt dessen…
„Hört auf die Wissenschaft“ tönt nicht nur Greta Thunberg im vielstimmigen Klima-Chor. Der bemerkenswert selektive Blick auf „die Wissenschaft“ äußert sich auch nicht nur im CO2-Tunnelblick.
Dass der offensichtliche Zusammenhang zwischen Bevölkerungsdruck, Landnahme, Landnutzungswandel, insbesondere weltweiter Waldzerstörung und Klima in den zu Massenveranstaltungen aufgeblähten Klimakonferenzen eine viel zu untergeordnete Rolle spielt, ist Beleg für eine Fehl-Leitung der Klima-Aktivisten-Szene insgesamt. Die Haupteinsager aus der „Wissenschaft“ (herausragend: Volker Quaschning, Stefan Rahmstorf u.a.) sind mit verantwortlich für den Tunnelblick des Klima-Aktionismus auf Treibhausgase und Erneuerbare Energien, für das insgesamt eklatante Wahrnehmungsdefizit der „Szene“. Auf dieser Homepage gehe ich vernachlässigten Zusammenhängen unter anderem auf zwei Seiten nach:
1) Zum Zusammenhang Bevölkerungsentwicklung-Naturbewahrung-Klima mit dortigem Verweis auf wichtige Quellen.
2) Zum „Overshoot“-Aspekt des Fußabdruck-Konzeptes, Gerechtigkeit, CO2-Engführung und geschürter Endzeitstimmung mit weiteren Quellenangaben.
…weitere Radikalisierung, Hybris und Hassreden von „Aktivisten“:
In einem in jeder Hinsicht denkwürdigen, für gesellschaftlichen Frieden und Zusammenhalt alarmierenden Interview für den „Spiegel“ äußert sich der Klima-„Aktivist“ Tadzio Müller am 21. November 2021. Der Fanatiker hegt offensichtlich auch aus Enttäuschung über das schlechte Abschneiden von Bündnis 90/die GRÜNEN bei der Bundestagswahl 2021 erkennbar angestauten Hass. Für die „nur“ 14,8 % Stimmanteile für GRÜNE , für die darin in Müllers Logik enthaltene Absage an den „Klimaschutz“ muss die Gesellschaft bestraft werden… Die „WELT“ ordnet als eines der wenigen in der Sache noch kritischen Leitmedien die Äußerungen des „Berufsdemonstranten“ einen Tag später ein.
Im Folgenden vier Zitate aus dem Spiegel-Interview – man beachte die krude Auslegung des Klima-Urteils des BVerfG vom 24. März 2021 und die Instrumentalisierung des Jahrhundert-Hochwasser-Ereignisses im Ahrtal (dies übrigens weit verbreitet bei den billig Vereinfachenden der Klima-Szene); Müller wörtlich:
„(…) In einer Situation, in der ich mich nur zwischen Sterben und Gewalt entscheiden kann. In der Klimakrise kann sich die Bewegung gerade zwischen Irrelevanz und Militanz entscheiden. Es geht längst um Notwehr. Notwehr ist die straffreie Verteidigung gegen einen Angriff, bei dem einem Angreifer Schaden zugefügt wird. Wenn jemand ein Gaskraftwerk sabotiert oder Autos zerstört, ist das mittlerweile Notwehr. Es ist legitim, Dinge kaputt zu machen. (…)
Ich will die bürgerliche Mitte darauf vorbereiten, was passieren wird. Ich rufe sie dazu auf, zu erdulden, dass Leute Dinge tun werden, die sie ablehnt und habituell abstoßend findet. Die Leute dürfen keinen Leserbrief schreiben und sich empören. Nicht im Späti über die Zecken lästern. Moral Panic baut sich von unten auf. Jeder Mensch muss sich klarmachen: Sabotage ist vielleicht nicht in ihrem Sinne, aber in ihrem Interesse. (…)
Das Bundesverfassungsrecht hat gesagt, dass Freiheitsrechte der Zukunft die Freiheitsrechte in der Gegenwart einschränken. Wenn man das einbezieht, ist jede fossile Infrastruktur ein Angriff auf die Freiheit. Und es sterben schon jetzt Menschen, etwa im Ahrtal. Ich bin übrigens sehr dafür, die Behauptung der Notwehr bis zum Bundesverfassungsgericht durchzufechten. (…)
Ja, das ist eine Drohung. Nicht an irgendwen persönlich, aber an die Gesellschaft: Wenn es keinen Klimaschutz gibt, gibt es bald auf die Mütze.“….
Januar 2023: Wird die Tendenz der „Klimabewegung“ zum Extremismus endlich ernst genommen?
Ein Artikel der Neuen Züricher Zeitung (NZZ) vom 22.01.2023 lässt aufhorchen und gibt einigermaßen Hoffnung, dass die schon lange erkennbaren Tendenzen zu Radikalität und geschürtem Hass in der „Klimabewegung“ endlich auch in die medialen Würdigungen deutlicher eingehen, und damit eine gesellschaftliche Reaktion ermöglichen. Der gut recherchierte und mit alarmierenden Belegen ausgestattete NZZ-Bericht von Pauline Voss kann meinen Lesern nur empfohlen werden; Zitat:
Verbindungen von FfF zu „Ende Gelände“ , diese Gruppierung wiederum instrumentalisiert durch die vom Bundesamt für Verfassungsschutz als extremistisch eingestufte „Interventionistische Linke“ ergänzen das Bild, das Anführerinnen wie Greta Thunberg und Luisa Neubauer durch ihre radikalen Äußerungen selbst befeuern.
„Klimagerechtigkeit“ durch „radikale Klarheit“ individueller CO2-Zuteilung und Maßnahmen eines Klima-Überwachungsstaates gegen jeden Einzelnen?
Wie radikal sich die führenden Einsager der Klimabewegung aus den Reihen der ständig in den Medien transportierten „Klimaforscher“ inzwischen artikulieren, zeigen Äußerungen von Hans Joachim Schellnhuber, früherer Leiter des Potsdam-Institutes für Klimafolgenforschung (PIK) in einer Sendung des ARD-Magazins Panorama vom 12.01.2023. Unter dem Titel „ Das Klima und die Reichen: Begrenztes CO2-Budget für jeden“ wird mit dem Vehikel der „Klimagerechtigkeit“ einem zukünftigen individuellen CO2-Budget und damit letztlich einer umfassenden Überwachung jeder einzelnen Verhaltensweise des Individuums das Wort geredet. Schellnhuber äußert sich im NDR, eingebettet in eine Berichterstattung arm gegen reich*, und wird im NDR wie folgt zitiert (fette Hervorhebung WE):
Nur mit totaler Überwachung jeder einzelnen Lebensäußerung eines jeden einzelnen Menschenindividuums könnte man Schellnhubers Forderung umsetzen…der Weg in den totalitären und autoritären Klimastaat?
- *die extreme Ungleichverteilung von Reichtum und Zugang zu den Ressourcen dieser Erde ist Teil der sozial-ökologischen Krise des Anthropozäns. Gerechtigkeit zwischen Menschen wird auf meiner Homepage an verschiedensten Stellen eingemahnt. Wenn hier die Verarbeitung des Themas durch den ÖR NDR und Schellnhuber im Rahmen des dort gepflegten CO2-Tunnelblickes kritisiert wird, ist keineswegs die Ungleichverteilung und die daraus folgende schreiende Ungerechtigkeit nicht nur im zwischenmenschlichen Bereich übersehen oder gar gut geheißen.
Im Blick auf einen ganzheitlichen Ansatz zum Naturschutz, der auf „erledigten Hausaufgaben“ des Zwischenmenschlichen und Gerechtigkeit fußen muss, kann einseitigen, zunehmend erschreckend fanatischen, eschatologisch angehauchten und autoritären Tendenzen der Klima-Aktivisten und ihrer Einsager nur die Pflege eines redlichen, faktenbasierten Diskurses und damit einhergehend der Wille zur Aussöhnung entgegen gestellt werden, denn:
Umfassende Bedrohung erfordert Konsens statt Spaltung
Die Reaktion heutiger Staatengemeinschaften und letztlich des gesamten Menschheitskollektives auf die umfassende Bedrohung des GANZEN, zu der als ein Aspekt unter vielen der Klimawandel gerechnet werden muss, ist dringend, wie eine neue Übersichtsstudie in „Science“ eindrucksvoll und mahnend nahelegt.
Diese Reaktion kann nicht in einer zusätzlichen Spaltung der Gesellschaften und schon gar nicht im von FfF und Einsagern geschürten Generationenhass liegen.
Die Haupttreiber der umfassenden sozialökologischen Krise und insbesondere der Bedrohung der Vielfalt des Lebens sind die weitere durch Bevölkerungsdruck ausgelöste Landnahme des Menschen, Landnutzungswandel, direktes Eindringen in vorher ungestörte Lebensräume (auch der letzten Indigenen), Jagd und Wilderei, Übernutzung des Kulturlandes durch industrielle Landwirtschaft, Überfischung, Zersiedelung und Versiegelung von primärproduktiven Flächen, Abholzung der Wälder und Giftstoffeinträge, u.v.m… Der Klimawandel spielt als Treiber mit, zukünftig sicher verstärkt, ist aber nach wie vor und noch lange nicht nicht entscheidend, wie zusätzlich eine weitere Studie in „nature“ belegt. Pauschale Verächtlichmachung und Herabwürdigung der Lebensleistung der eigenen Vorfahren ist daher in jeder Hinsicht, insbesondere auch mit Blick auf das GANZE eine unangemessene Reaktion.
Konsens der Gemeinschaft aller Menschen also wäre nötig. Diesen Konsens und anschließendes gemeinsames Handeln aus Überzeugung gewinnt man nicht durch Hassreden, durch Ausgrenzung von Skepsis, durch Niederbrüllen Andersdenkender oder Häme gegen die Alten, denen man unterstellt, sie hätten die Welt nur angezündet und seien zur Änderung und Einsicht nicht fähig oder bereit.
Geduld, der Beitrag ist in Bearbeitung